Zeit für Experimente: Mein Blog wird zur virtuellen Schreibwerkstatt!

Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, ob sich das Format „Schreibwerkstatt“, so wie ich es anbiete, auch in den virtuellen Raum übertragen ließe. Aber weil ich dann doch immer genug mit den ganz realen Werkstätten und ihren Teilnehmer:innen zu tun hatte, ist es bei diesen allgemeinen Überlegungen geblieben. Aber jetzt, wo ich meine realen Werkstätten absagen muss, möchte ich diesen Gedanken aufgreifen und gerne einmal ausprobieren, ob das möglich ist: Eine offene, virtuelle Schreibwerkstatt.

Und wie soll das gehen? Nicht sehr viel anders als in meinen „normalen“ Schreibwerkstätten. Meine wichtigste Aufgabe sehe ich auch dort darin, Menschen in ihren Schreibprozessen zu unterstützen – durch Schreibanregungen, die es ihnen erleichtern „ins Schreiben“ zu kommen, durch Tipps bei konkreten Fragen oder Unsicherheiten, durch Informationen über typische Herausforderungen des Schreibprozesses. All das sind ja nicht zufällig auch die Inhalte, die diesen Blog von Anfang an wesentlich geprägt haben.

Was ich jetzt, solange reale Werkstätten nicht möglich sind, verstärken und ausbauen möchte, ist die Möglichkeit des Austauschs. Der ist immer wichtig – aber jetzt noch ein bisschen wichtiger. Und deswegen freue ich mich über alle, die Lust haben, Fragen zu stellen, ihre kleinen oder größeren Schreibprojekte vorzustellen oder von ihren Erfahrungen zu berichten. Es sind wirklich alle willkommen, ganz unabhängig davon, ob wir uns schon real oder virtuell begegnet sind, unabhängig davon, ob jemand schon Schreiberfahrung hat oder das Schreiben erzählender Texte für sich vielleicht einfach mal ausprobieren möchte.

Meine „normalen“ Werkstätten beginnen mit einer kleiner Vorstellungsrunde, in der ich besonders daran interessiert bin, welche Fragen oder Wünsche die Teilnehmer:innen mitgebracht haben. Mit den FAQ, den Fragen, die immer wieder auftauchen, werde ich beginnen: Wie anfangen und warum ist das oft so schwer? Autobiographisch oder fiktiv? Was muss eine/r beachten beim Schreiben? Wo Ideen finden? Wie lassen sich Fortschritte erzielen? Was braucht eine/r, um einen Roman zu schreiben?
Ich bin also auf einiges schon vorbereitet, freue mich aber ganz besonders, wenn Ihr hier auch Eure ganz individuellen Fragen oder Wünsche notiert.

Auf gehts – was fändet Ihr so richtig interessant? Was würde Euch weiterhelfen?

33 Kommentare

    1. Das freut mich – herzlich willkommen! (Und wer weiß, manchmal läuft einem ein „Schreibprojekt“ auch einfach über den Weg, wie ein kleiner Hund, den man dann nicht sich selbst überlassen kann 😉

    2. Ich finde das auch eine super Idee. Vor kurzem ist mein Roman fertig geworden, der zum Teil autobiografisch ist und sich mit dem Thema Heimat auseinandersetzt. Aktuell bin ich an einem Kinderbuch dran. Die Ideen sind alle in meinem Kopf, aber ich habe noch keinen einzigen Satz zu Papier gebracht und ich habe das Gefühl einer Schreibblockade…

      1. Das freut mich, vielen Dank! Gerade, wenn irgendetwas das Schreiben blockiert oder erschwert, ist es oft hilfreich, einfach mal drauflos zu schreiben und sich ein bisschen von den Zwängen zu befreien, die mit längeren Texten ja immer irgendwie verbunden sind. Manchmal reicht das schon. Und sonst bleibt einer, einem nichts anderes übrig, als sich auf die (manchmal mühsame) Suche nach der verloren gegangenen Schreibfreude zu machen – aber darüber habe ich gerade geschrieben 😉

    3. Ich möchte gerne mitmachen, habe aber keine Ahnung wie man eine Biographie schreibt. Wie fängt man am besten an? Ist es gut sich Entwürfe oder Spickzettel im Voraus zu machen?

      1. Ich frage mich gerade, ob ich deine Frage vielleicht zum Anlass für einen entsprechenden Beitrag in der kommenden Woche nehmen sollte. Dann könnte ich etwas ausführlicher auf deine Frage eingehen. Und falls du magst, könntest du vielleicht noch etwas einkreisen, um welche Art von Biographie es sich handeln soll. Möchtest du über dein eigenes Leben schreiben oder über das einer anderen Person? Soll „das ganze Leben“ darin Raum finden oder vielleicht nur ein besonders interessanter Abschnitt? Soll sich der Text eher an ein größeres Publikum von Menschen richten (die die Person nicht gekannt haben) oder ist es eher für den kleineren (Familien)-Kreis gedacht? Vielleicht kannst du diese Fragen noch nicht oder jedenfalls nicht alle beantworten und das ist natürlich kein Problem – aber all das wirkt sich natürlich auf die Frage aus: Wie schreibe ich eine Biographie?

    1. Das freut mich – und wie es sich dann entwickelt, hängt natürlich auch sehr von denen ab, die mitmachen (aber das ist den „normalen Werkstätten ja nicht anders). Ich bin jedenfalls auch neugierig und bin gespannt.

      1. Im Grunde ist es ja die perfekte Chance für mich, da HB ja für mal eben so zu weit ist😊 im Moment stelle ich mein Buch zusammen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich kürzeste Geschichten und Gedichte zusammen packe oder getrennt „verarbeiten“ sollte. Ansonsten habe ich zwei angefangene Kinderbücher hier liegen.. …😗

  1. Ich würde mich wahnsinnig über so ein Angebot freuen! Ich hab Lust auf Schreibaufgaben/Impulse, die man dann (vllt in einer Telko) bespricht.
    Einen Teil dessen was ich so schreibe ist in meinem Blog. Meist autobiographisch und relativ kurz.
    Das Schreiben ist für mich auch eine Methode mich selbst zu reflektieren. Auch darüber hab ich schon einiges geschrieben, zb https://wp.me/p9rIEt-aJ

    Fände es gut, wenn es für den Austausch einen persönlicheren Rahmen gäbe und wenn nicht jeder eingereichte Text zwangsweise veröffentlicht sein/werden muss.
    Ich könnte mir auch ein Live-Seminar vorstellen, wo man erst telefoniert, dann schreibt und dann vorliest/zu lesen gibt.
    Ich denke da gerne weiter mit!
    Danke für den Impuls und herzliche Grüße aus Nürnberg, das auf einmal genauso weit weg ist wie das andere Ende deiner Stadt 🙂

    1. Vielen Dank für deine Anregungen und Vorschläge! Ob und in welcher Form es auch einen geschützteren Rahmen geben kann oder wird, da bin ich noch ein bisschen uneins mit mir und möchte erstmal abwarten, wie es sich entwickelt. Worauf ich mich zunächst konzentrieren möchte, ist hier einen „Raum“ zu schaffen, in dem es Anregungen gibt und Austausch über den Schreibprozess. Ein bisschen Ermutigung. Tipps. Ich habe vor einigen Jahren im Zusammenhang mit meinem Geschichten-Generator hier auf dem Blog recht viel Aktivität gehabt und das hat Leute zusammengebracht – und das würde ich jetzt gerne mit einem etwas veränderten Fokus erneut anbieten.

      1. Ich erinnere mich gut, du/dein Geschichten-Generator hast/hat mich nachdrücklich ermuntert, am Schreiben dranzubleiben. Und manche Geschichten (und Figuren) von damals liebe ich nach wie vor sehr! 🙂
        Herzliche Grüße in die andere Hansestadt
        Christiane, die mit den Etüden 😀

  2. Liebe Jutta,
    erstmal finde ich es schön, mal wieder von dir zu lesen. Und die Idee der virtuellen Schreibwerkstatt gefällt mir auch sehr gut. Anregungen zum Schreiben zu bekommen, diese vielleicht auch umsetzen zu können, weil gerade alles heruntergedimmt und verlangsamt ist und so Zeit zu einer ganz neuen Beschäftigung ist, könnte doch der Krise etwas Positives abgewinnen. Und vielleicht läuft mir sogar auch der kleine Hund zu, der mich zum Schreiben bringt. Im Moment kämpfe ich mich noch durch die Aufgabe, meinen Unterricht ins Digitale zu übertragen. Aber in den nächsten Tagen sollte ein bisschen Zeit zum Lesen – und vielleicht auch Schreiben – sein.
    Liebe Grüße, Claudia

    1. Liebe Claudia, ich freue mich auch sehr, dass wir uns mal wieder über den Weg laufen – und wenn uns dann noch der kleine Hund über den Weg laufen sollte, umso besser.

  3. Hallo liebe Jutta,
    ich hatte mich voll über die Neuigkeit der Offene Schreibwerkstatt in der Ichon gefreut – und es bis dato dann doch noch nicht geschafft, zu kommen.
    Vielleicht auch, weil mein Schreiben/mein Buch nun schon länger brach liegt – und dann fühlte ich mich ein wenig befangen und fehl am Platz.. 🙂
    Insofern ist das hier vielleicht genau das Richtige, um mal wieder einen Hauch davon zu schnuppern….
    Leider sind die Umstände natürlich… hm, dafür fehlt mir das treffend(st)e Wort, also versuch ich es erst gar nicht.
    Lieben Gruß
    Sandra

    1. Ach, dann freue ich mich umso mehr, dass du hier „vorbeischaust“ und hier vielleicht Anregungen findest, die es dir erleichtern, wieder ins Schreiben hineinzufinden!

  4. Das klingt sehr interessant. Ich bin eine faule, sporadisch Schreibende. Auf ein paar gute Tipps und das Kennenlernen vieler Texte freue ich mich. Ist es denn so gedacht, dass man alles lesen darf ?

    1. Das freut mich – herzlich willkommen! Ich habe deine Frage zum Anlass genommen, zum Thema „Lesen“ etwas im „Tag 1“-Beitrag zu notieren. Jetzt erstmal werde ich mich darauf konzentrieren, dass möglichst viele Menschen, überhaupt erstmal ins Schreiben kommen. Und dann sehen wir weiter!

  5. Liebe Jutta,
    das ist eine schöne Idee! Vielen Dank!
    Ich habe mir lange vorgenommen, wieder mehr zu Schreiben, jetzt bietet sich plötzlich die Gelegentlich dazu. Gerade in diesen Zeiten kann das Schreiben so hilfreich und aufbauend sein.
    Ich freue mich über alle Schreibanregungen, vor allem auch über welche zum autobiographischen Schreiben.
    Ich bin gespannt, was hier entsteht!
    Deine erste Anregung hat mir einen unerwartet inspirierten Start in den Tag gebracht.
    Liebe Grüße
    Sara

  6. Ich habe deinen Geschichten-Generator noch in sehr guter Erinnerung. Das hat mir viel Freude gemacht. Ich werde gespannt deine Experimente hier verfolgen. Und vielleicht komme ich wieder in Schreiblaune – die hat mich in der letzten Zeit leider ein bisschen verlassen. LG

    1. Dass du den Geschichten-Generator in guter Erinnerung hast, freut mich natürlich – und stimmt mich zuversichtlich, dass wir deiner Schreiblaune vielleicht erneut auf die Sprünge helfen können.

  7. LIebe Jutta und Schreibfreundinnen,
    ich finde es wunderbar, dass Du, Jutta diesen virtuellen Raum eröffnet hast. Und versuche – gemeinsam mit einer Freundin – die Corona-Zeit fürs Schreiben zu nutzen …Was bisher nur in Ansätzen gelingt: das Wetter ist ja immer so toll und ich laufe auch viel draußen rum – wie ihr alle bestimmt …
    Ich freue mich von euch zu lesen und teile auch gern meine bisher entstandenen beiden Texte mit euch (die beiden Impulse lauteten : „meine Füße“ und „Telefon“) und ich freue mich auch sehr über weitere Stichworte als Impuls, denn wie die Erfahrung zeigt, kann ich leicht Anfänge schreiben, habe aber eigentlich immer gar keine Idee, um was es in einem längeren Text gehen soll… Es textet sich da einfach so dahin – wohin und warum – das ist etwas unklar..
    EIne doofe Frage zum Schluß: wie kann ich denn die Texte hochladen ?
    Beste Grüße und alles Gute
    Regine Friesenhausen

    1. Liebe Regine, was für eine schöne Rückmeldung, vielen Dank – und herzlich willkommen! Zunächst einmal ist es ja keine ausgemachte Sache, dass eine/r auch mal etwas Längeres schreiben muss. Auch dafür sind diese kleinen Schreibprojekte in meinen Augen gut: Sie verbinden unterschiedliche kürzere Texte zu etwas Längerem. Und auch für die längeren Texte gilt, was ich mit fast missionarischer Inbrunst vertrete: Der beste Kompass, die beste Orientierung liefert uns unsere Schreibfreude. Ich bin mir sicher, dass auch in deinen Anfängen irgendwann Figuren oder Handlungsstränge auftauchen, die du gerne weiterverfolgen möchtest, an denen du „dran bleiben“ möchtest. Und wenn ich mich recht erinnere, war es ja auch schon mal (fast?) soweit … Zum Hochladen: Du kannst die Texte einfach hier in das Kommentarfeld kopieren. Wenn sie zu lang dafür sind, nimmst du „nur“ den Anfang oder du machst einfach einen eigenen kleinen Blog auf (geht für den Hausgebrauch im Handumdrehen und dann kannst du deine Texte dort hochladen und hierhin verlinken). Bei weiteren Fragen: unbedingt wieder melden! Viele Grüße!

  8. Liebe Jutta,

    eine wirklich gute Idee. Die Frage ist, wieviel Wissen oder Hilfestellung an nur einem Freitag pro Monat vermittelt werden kann. Auch wenn ich das Schreiben nicht in die Wiege gelegt bekommen habe, hat sich bereits ein rd. 98000 Wörter umfassendes Manuskript sowie unzählige Kurzgeschichten in meinem Computer manifestiert. Neue Impulse finde ich eher zu viele, als zu wenige. Es sind keine konkreten Fragen, die ich an Dich stellen möchte. Fernab von einer syntaktischen Beurteilung, die ich am Ende der Schreibarbeit sehe, würde ich gerne die Arbeiten und Fortschritte der anderen mitanhören/lesen, natürlich auch meine Texte zur Beurteilung einbringen. Es ist eher diese kleine Puzzlearbeit, d.h. Gestalten von zeitlichen Übergängen; Umgang mit Dialogen; Spannungsbogen aufbauen; Langatmigkeit vermeiden; etc., wo ich auf Deine Erfahrung aufbauen möchte. Vielleicht sollte es in der Tat ein Mix aus einem Workshop und der Gruppe 47 sein.

    Vielleicht könntest Du auch darauf eingehen, wie man ein Expose gestaltet, aber auch das ist eher Schmuck am Nachthemd.

    Bin übrigens in Kirchweyhe beheimatet.

    Sei lieb gegrüsst
    Frank

    1. Lieber Frank, auf jeden Fall zunächst einmal: Herzlich Willkommen! Im Rahmen dieser Virtuellen Schreibwerkstatt ist natürlich manches nicht möglich, was sonst unter „normalen“ Bedingungen möglich ist und das betrifft vor allem die direkten und individuellen Rückmeldungen zu Texten. Was aber auch hier möglich ist und für manche offenbar auch gut funktioniert: Anregungen erhalten und sich über Schreibprozesse und die dabei auftretenden Herausforderungen austauschen. Vielleicht ist also auch für dich etwas dabei … Viele Grüße!

Ich freue mich über Kommentare!

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..