Im Badezimmer oder auf einem Pferd sitzend schreiben

Ich könnte abends schreiben. Oder im Badezimmer. Auf einem Pferd sitzend oder während ich mit der linken Hand einen Teig anrühre. Einen Teig, aus dem der Schokoladenkuchen werden wird für Larissa, deren Schwester vielleicht etwas für mich machen kann. Für meinen Text. Oder eigentlich nicht für mich oder meinen Text – wir brauchen keine Hilfe. Mein Text und ich sind nämlich sehr zufrieden mit uns. Und auch die Leserinnen und Leser sind, soweit wir wissen, zufrieden mit uns beiden. Zufrieden, manche sogar sehr zufrieden, einige sogar begeistert. Aber nicht zahlreich. Also nicht: zwar zahlreich, aber „nicht zahlreich begeistert“, sondern einfach insgesamt nicht sooo zahlreich. Damit kein falscher Eindruck entsteht: auch nicht nur ganz wenige. Keineswegs nur sehr wenige! Nicht, dass ich da jetzt einen Eindruck erwecke, der geschäftsschädigend wäre. Denn darum geht es ja eben auch – ums Geschäft. Obwohl es ja selbst bei der Frage nach den Zahlen, nach den vielen oder wenigen Leserinnen oder Lesern gar nicht mal nur oder gar automatisch ums Geschäft geht, gehen muss. Sondern ja auch um die Leserinnen und Leser. So betrachtet, bräuchten weder mein Text noch ich Hilfe von Larissas Schwester, von der ich gerade nicht mehr weiß, wen sie kennt oder einmal gekannt hat und was sie eigentlich machen könnte für mich oder meinen Text, wenn ihr mein Schokoladenkuchen mundet. Ich glaube es hatte damit zu tun, dass ich dann wieder Zeit hätte um zu schreiben, zumindest abends oder auf Pferden, aber vielleicht ist das alles gerade auch zu wenig und zu viel gleichzeitig für mich und es ist gut, dass jetzt ein paar freie Tage kommen und möglicherweise werde ich nach Ostern ein Gedicht aus Eierschalen gestreut haben und niemand benötigt mehr Hilfe von irgendwem …

Ich wünsche schöne Ostertage!

12 Kommentare

      1. Ich habe es fast vermutet. Umso besser auch diesem Bereich Achtung zu zollen. Mir hingegen ist eher genau dieses Areal das wichtige. Herzlich ©lz

        1. Vielleicht sind wir da gar nicht so weit auseinander – „wichtig“ finde ich es auch (freue mich daher auch sehr, wenn es gelingt), aber ich kann es im Unterschied zu anderen „Textsorten“ nicht planen, nicht „auf Bestellung“ schreiben, auch nicht auf meine eigene …

          1. Auf Bestellung Schreiben erscheint mir eh verdächtig und birgt in sich schon Zweifel. So will es mir erscheinen.

  1. Auf das Gedicht, gestreut aus Eierschalen, freue ich mich schon sehr.
    Viele Grüße in den Norden und wunderbar erholsame Ostertage (mit ganz vielen Eiern, umso länger kann das Gedicht werden :-)), Claudia

    1. Liebe Claudia, vielen Dank! Zum Glück ist ja die Geschichte mit dem Cholesterin nicht mehr so der ganz große „Aufreger“, der es einmal war – werde bei den Eiern also zuschlagen 😉

  2. An den Tagen, an denen ich im Stau sitzend schreiben müsste, an den Tagen, an denen ich zwischen Schriftsätzen schreiben müsste, an den Tagen, an denen meine eigene Stimme dünn wird über den vielen Stimmen, denen ich vorbestimmte Form und Gestalt gebe, an diesen Tagen erhalten unter anderem die Beiträge in diesem Blog meine Liebe zur Vielgestalt der Texte jenseits der Schriftsätze am Leben. Dank dafür und herzliche Grüße, Kristina

    1. Ich habe das gelegentlich einer Freundin empfohlen: sich die besonderen, die wirklch erfreulichen, die ganz unverhofft fröhlich stimmenden Kritiken oder Anmerkungen oder Notizen anderer auszudrucken und sie dann griffbereit aufzubewahren. Ich habe das selbst noch nie gemacht – bis eben, da habe ich mir deinen schönen Gruß, der mich so sehr erfreut hat, ausgedruckt … Herzliche Grüße!

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