wenn alle in einem
wenn unklar bliebe
wer was bewirkt
wenn alles in einem
enthalten, aufgehoben
verwandelt wäre
wenn es nur zwei wären
die alles miteinander
klärten, spielten, kämpften
wenn es also ein zweikampf wäre
in den jeder sein bestes
sein größtes talent einbrächte
wenn wir absehen könnten
von schwächen und mängeln
und fehlpässen und konzentrationen
wenn es so wäre
würden wir das wollen
manchmal oder immer
und falls nicht
könnten wir es uns merken
Dieser Text entstand im Rahmen des Projektes „Der 35ste Spieltag„. Zunächst waren es allein bildende Künstler, die jeweils ein Heimspiel des SV Werder Bremen besuchten und künstlerisch verarbeiteten. Es folgten Spielzeiten, in denen Duos aus KünstlerInnen und AutorInnen gebildet wurden. In der Saison 2010/2011 hatte ich die große Freude ein solches Doppel mit dem Künstler Robert van de Laar zu bilden, der den Objektkasten gestaltete. Dafür „legte“ er die Fotos sämtlicher Spieler (linke Seite Werder, rechte Seite Bayern München) so übereinander, dass daraus ein „Gesamtspieler“-Portrait wurde. Die Aufstellung der beiden Mannschaften ist ebenfalls zart zu erkennen und allein die Besetzung des Sturms stimmt den Werder-Fan nostalgisch: Marin und Pizzaro.
Nachtrag vom 24.10.2015: Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass Robert van de Laar gestorben ist. Ich möchte deswegen diesen Beitrag erneut posten, weil mir Roberts Offenheit und Ernsthaftigkeit und die Qualität unserer (Zusammen)-Arbeit so überaus viel Freude bereitet hat.
Was für eine grandiose Idee schon an sich – dieses Doppel aus Künstlern und Autoren. Und dazu noch Dein Text – das ist Pokal-würdig! Klasse!
Das freut mich wirklich sehr – vielen Dank!
Ich bin berührt von der Idee ebenso wie von eurer Umsetzung. Dein Text ist einfach grandios.
Vielen Dank! Deine Worte freuen mich wirklich sehr! Es ist bei solchen Projekten ja immer so, dass man sich erhofft und wünscht, dass etwas herauskommt, das „mehr ist, als die Summe seiner Teile“. Und manchmal ist es weniger. Aber hier war es ganz eindeutig mehr und ich habe wirklich die große Ernsthaftigkeit und Professionalität genossen, mit der, in der Robert und ich uns begegnet sind und zu der auch gehörte, dass wir uns Zeit gelassen/gegeben haben, bis wir wussten, was wir machen wollen.
(Diese positive, lebendige, leidenschaftliche Professionalität kommt rüber.)