Für das Bremer Literaturmagazin sollte ich einen Text über eine Reise nach Heidelberg schreiben, die ich mit den beiden wunderbaren Bremer Autorenkolleginnen Leyla Bektas und Anke Bär nach Heidelberg unternommen habe – im Rahmen eines Autor:innen-Austauschs zwischen Heidelberg und Bremen (den beiden einzigen Städten, die sich mit dem UNESCO-Titel „City of Literatur“ schmücken dürfen). Der Text beginnt so:
„‚Die anderen sind alle schon da!“, so hatte die Frau an der Hotelrezeption mich begrüßt. Ich verspürte den Impuls, sie zu korrigieren und darauf hinzuweisen, dass „die anderen“ (also unsere kleine „Bremer City of Literature“-Delegation) ja eben nicht mehr da, sondern schon wieder weg waren.
Sie waren zu einem Stadtrundgang aufgebrochen und hatten sich in einen kleinen Punkt auf dem Display meines Handys verwandelt. Während ich eincheckte, bewegte sich der kleine Punkt gerade die Hauptstraße entlang und ich hoffte, dass er bald zur Ruhe käme, so dass ich eine Chance hätte, sie einzuholen, nachdem ich mein Gepäck im Hotelzimmer deponiert hatte.
Davon hatte ich erzählen wollen: von meiner Verfolgungsjagd durch die Heidelberger Fußgängerzone, von meinem immer schwächer werdenden Akku und und und …
Launig-heiter und zugleich geistreich hatte ich mir meinen Text über Heidelberg vorgestellt, und den Satz „Die anderen sind schon alle da!“ wollte ich als Beispiel für die Bedeutung von „Subtext“ beim Schreiben von Dialogen verwenden. Aber dann …
… dann kam der 5. November. Es kam die Trump-Wahl, deren Ausgang noch nicht einmal knapp war. Ich verspürte Erschütterung und Sprachlosigkeit, Verzweiflung, Trotz und Wut, Ohnmacht und Widerstandsgeist und ich mochte keinen launig-heiteren Text mehr schreiben.“
Wie der Text dann weitergeht, könnt Ihr unter dem Titel „Nicht nur ein böser Traum …“ auf der Seite des Bremer Literaturmagazins lesen: https://www.literaturmagazin-bremen.de/beitraege/bremen-liest-heidelberg-teil-3
schön wieder von dir zu hören, Jutta! Für dein Buch wünsche ich dir weiterhin guten Erfolg!
Deinen Schock über Trumps Wahl teile ich nicht, sie war zu erwarten, doch in Deutschland liebt man es anscheinend, sich immer wieder etwas vorzumachen. Oder richtiger: sich etwas vormachen zu lassen. Wo bleibt die korrekte Wahrnehmung der WELTEREIGNISSE? Wo findet man eine lesenswerte Analyse? Ja, die ist nicht einfach zu erstellen, einfacher ist es, Wunsch- und Feindbilder zu generieren.
Aber wie auch immer: schön, an diesem Tag von dir zu hören. Es wäre mir eine Freude, öfter von dir und deinen Taten zu hören! Komm gut ins Neue Jahr! Von Herzen Gerda
Liebe Gerda, ich freue mich über deine guten Wünsche und wie schön, dass du dich freuen würdest, hier öfter von mir zu hören – dazu könnte es wirklich kommen … Auch dir einen guten Start ins neue Jahr und sehr herzliche Grüße! Jutta