(1) Geschichtengenerator in Aktion

2016-01-15 09-51-42 +0100

 

Hier kommen die drei Karten der ersten offiziellen „Freitag ist Generatortag“-Aktion: „Nina: schwer bepackt“, „Käsetheke“ und „Wo sind die anderen?“ und ich bin begeistert, dass der Zufall so schön mitgespielt hat. (Ich würde niemandem verübeln, wenn er vermutet, dass ich da „nachgeholfen hätte und ich habe mich tatsächlich nicht gescheut, den „Flohmarkt“ zurückzulegen, aber ansonsten: echte Generator-Magie …)

Ich freue mich auf eure Texte! Auf eurem Blog oder hier im Kommentarfeld – es müssen keine “richtigen Geschichten” sein, eine kleine Skizze, Notiz oder auch nur etwas, das ein Anfang werden könnte – all das ist sehr willkommen!

Und: Alles ist erlaubt! Vielleicht reicht schon die „Käsetheke“ aus oder Euch fällt zu einer schwer bepackten Nina etwas ein? Dann müht Euch nicht die anderen Karten da unbedingt reinzuquetschen! Und wenn Ihr umgekehrt gerne noch einen „Joker“ verwenden möchtet, dann sucht Euch einfach einen aus!

Auf dieser Seite findet Ihr die Joker, sämtliche Karten und mehr Informationen zu „Mein Geschichtengenerator“©

46 Kommentare

  1. „He, Nina, wieso bist du allein und so schwerbepackt? wo sind die anderen?“ – „An der Käsetheke, wo sonst! Du kennst doch Sabine mit ihrem Käsefimmel!“ – „,Und du, Nina, was hast du da in deinen Tüten?“ Nina druckste in bisschen rum. „Getränke“, murmelte sie dann. Ja so ist sie, diese Nina.

  2. Ihre Freunde halten sie für verweichlicht. Nina, die schon mit 8 Jahren Greenpeace beigetreten ist und einen Flohmarkt veranstaltete, auf dem sie fast ihr ganzes Spielzeug verkaufte. Für einen guten Zweck. Für die Rettung des Regenwaldes. Nur ein rosa Plüschschwein hat sie behalten. Nina, die mit den Tränen kämpft, wenn sie versehentlich auf einen Käfer tritt. Sie isst kein Fleisch, kauft nur im Bioladen ein, trägt nichts aus Leder, hat keinen Fernseher und ist immer zur Stelle, wenn Jemand gebraucht wird. Ihre Freunde belächeln ihren Idealismus und essen trotz Ninas Erzählungen über die Auswirkungen, immer noch Fleisch.

    Dann geschah es. Bebend stand sie in ihrer Wohnung. Wütend. Allein. Ihr haltet mich also für verweichlicht, ja? Ihr könnt was erleben. Mit stark zitternden Händen tippt sie eine SMS an die Zwei: Heute Abend. In einer Stunde. Um 19 Uhr hinter der Fleischerei Müller. Dann geht sie in die Küche und greift nach dem Messer.

    Nina steht vor der Käsetheke. Schweiß rinnt ihr den Rücken hinab. An ihrer Stirn hat sie eine kleine Schnittwunde. Unter ihren Fingernägeln schimmert es rotbraun, als sie die bestellten Oliven entgegennimmt und zahlt. Sie musste den Fleischerladen mit der kleinen Käsetheke betreten, weil die schwere Eisentür des Kühlraums hinter dem Laden, in den sie sich hineingeschlichen hatte, geschlossen wurde, während sie mit dem schweren blutigen Gepäck auf dem Dach war. Der Weg durch den Laden ist der einzige Weg, um wieder hinauszukommen. Nina bedankt sich bei der Verkäuferin fast ein wenig zu nett und verlässt schleunigst die Fleischerei.
    Im Rücken der Fleischerei versteckt sie sich hinter einem Busch und betrachtet aus der Ferne ihr Werk. Vom Dach des Kühlhauses baumelt ein riesiges Stück Fleisch herunter. Dort hängt ein geschlachtetes Schwein. Die Wand zieren in roter Farbe die Worte: Nur Schweine töten Schweine.
    Ihr ist schlecht, doch gleichzeitig fühlt sie einen Anflug von Stolz, der sich mit der Angst erwischt zu werden, abwechselt. Was werden die Anderen zu ihrer Aktion sagen? Sie schaut auf die Uhr: 19.05. Wo sind die anderen? Wo verdammt nochmal sind die Zwei?

  3. Nina wippte ungeduldig von einem Bein aufs andere. Der vollgepackte Einkaufskorb zerrte an ihrem Arm. Meine Güte, wie viel Käse konnte ein einzelner Mensch wohl brauchen? Doch die gepflegte Mittfünfzigerin vor ihr fand immer noch kein Ende. „Ein Stückchen von diesem französischen Ziegenkäse“, flötete sie in diesem Moment.
    Wo wohl die anderen waren? Als Anja begütigend vorgeschlagen hatte, man könnte während Ninas Einkauf auch kurz einen Kaffee trinken, sah Gregor nur verbissen aus dem Seitenfenster. Vielleicht unterhielten sie sich in diesem Moment. Klar, dachte Nina, sicher, ihre scheinbare Unfähigkeit zu Trauern war ein ergiebiges Thema zwischen Gregor und ihrer Schwester. „Ich verstehe dich einfach nicht mehr“, hatte Gregor erst gestern zu ihr gesagt. „Du bist so kalt.“
    Wie sollte sie ihm auch erklären, was in ihr vorging, seit sie die Hinterlassenschaften ihrer Mutter an das Tageslicht brachten. Erst gestern Abend waren sie in die Kellerräume vorgedrungen. Im Abstellzimmer ein Schrank voller Küchen-Utensilien, stinkteuren Geschirrs, zwei Bowle-Ausstattungen, Fondue-Geräte, Sandwichtoaster, Waffeleisen, Kristallgläser, ausreichend für große Gesellschaften. Alles gekauft, angelegt und gehortet für ein Leben, das so nie gelebt wurde. Als Nina das Raclette-Gerät herauszerrte und meinte, das sei wenigstens noch verwendbar und könne gleich morgen in Einsatz kommen, knallte Gregor nur noch mit der Tür.
    Und jetzt stand sie hier an, um an diesen verdammten Raclette-Käse zu kommen und grübelte über ihre Kindheit nach, über das was aus ihr geworden war. Eine weitere unerfüllte Ambition ihrer Mutter sozusagen. Vielleicht war es auch an der Zeit, Gregor hinter sich zu lassen. „Die besten Entscheidungen fällt der Mensch an der Käsetheke“, murmelte Nina vor sich hin. Sie stellte den Einkaufskorb vorsichtig auf den Boden, schulterte ihre Tasche und ging Richtung Ausgang.

      1. Liebe Jutta,
        ja, das denke ich mir … und dieses Stück Kurzprosa entstand auch nur dank Deiner Motivationsarbeit. Der erste öffentliche „literarische“ Text von mir. Fühlt sich merkwürdig an.

  4. Liebe Jutta,
    kann es sein, dass der „Generator“ uns, zu uns selbst führt. Zu unseren persönlichen, erlebten, erfahrenen in Zukunft, vor zu nehmende Geschichten/ Handeln.
    Ist eine Geschichte, eine „Wahrheit“ die in uns/ mir steckt? Ist es Auseinandersetzung, Aufarbeitung, Lösung? Oder, nur Spaß, am Möglichem?
    Was geschieht hier? Was passiert mit mir und welchem Zauber verfalle, oder gebe ich mich hin. Und, inwieweit verliere ich die Kontrolle über mein Denken, meine Phantasie.
    Eine irritierte Monika

    1. Liebe Monika, vielen Dank für diesen wunderbaren Überblick, wie weit gefächert die Möglichkeiten sind, die uns das Schreiben bietet! Und wenn der Generator zu irgendetwas davon anregt, freut es mich sehr!

  5. Liebe Jutta! Eine Frage in einer ganz anderen Sache: Könntest du nachschauen, ob bei dir „Kommentar-Likes“ aktiviert sind, und falls nein, könntest du sie aktivieren? Ich möchte sooooo gern speziell hier bei dir Kommentare liken können, weil mir die darin enthaltenen Geschichten so gut gefallen.
    Die Einstellung zu Kommentar-Likes steht bei mir unter: WP-Admin -> Einstellungen -> Teilen; und auf dieser Seite ganz unten ist ein Feld, wo man Kommentar-Likes aktivieren kann. Würdest du? Bitte bitte? Der Reader ist nach zwei Tagen spätestens die Pest, wenn man dann einen Beitrag wiederfinden will.
    Liebe Grüße
    Christiane

  6. Während meiner Zeit mit NIna ist ihre Traglast und der Käse verschwunden. Macht ja nix.

    Rhetorische Frage
    Lisa kommt Nina schon entgegen und nimmt ihr den Beutel mit dem Eis ab, zwei mal Nuss, zwei mal Erdbeer.
    Wo bist du denn so lange gewesen? Ich hab dich schon gesucht! Lisa klingt ziemlich sauer.
    Nina antwortet nicht. Über Lisas Frage muss Nina erst einmal gründlich nachdenken. Sie zieht den Pappdeckel von einem schon etwas weichen Erdbeereis. Es liegt nicht an ihr. Erst war sie auf dem Weg zum Kiosk, das hat Lisa aber gewusst, die hat sie ja Eis holen geschickt. Dann hat Nina ewig da in der Schlange gestanden und dann war der Rückweg so lang. Die ganze Zeit hat sie genau gewusst wo sie selber war. Aber wo die anderen sind, das ist immer schon unklar, wenn sie sich nur einmal umdreht. In dem ganzen Gelärme und dem bunten Gewimmel aus Körperteilen, Handtüchern und Decken verschwinden sie einfach. Wenn sie auf dem Rückweg vom Kiosk am Schwimmbecken entlang die Steinplatten bis 111 zählt, dann 30 Schritte über die Wiese Richtung Umkleide geht, müsste sie wieder da ankommen wo sie losgegangen ist, jedenfalls so ungefähr. Aber die anderen scheinen nie da zu bleiben, wo sie sie zurückgelassen hat. Und deshalb ist der Rückweg immer so lang.
    Sonnenstich! würde Lisa behaupten, wenn Nina ihr das zu erklären versuchte und sich dabei an die Stirn tippen. Nina löffelt ihr Eis und dreht Lisa den Rücken zu.

    1. Liebe Sabine, vielen Dank für diese wunderbare Schwimmbad-Szene! Einmal mehr verdanke ich der Lektüre eines deiner Texte eine Kindheits-Erinnerung oder die Erinnerung an ein Gefühl. Und schön ist auch dieser leicht absurde Ton … Allerbeste Sonntagsgrüße!

  7. Micha, der fleischgewordene Bonvivant, steht an der Käsetheke und nimmt die mit Kennermiene georderten Päckchen entgegen, legt sie zu der knusprigen Baguette und den beiden Rotweinflaschen in seinen Korb. Als Nina anruft, trinkt er gerade am Nachbarstand einen doppelten Espresso.
    „Ja, ich warte hier auf Dich,“ sagt er fröhlich. „Wo die anderen sind? Lars und René wollten ins Meilenwerk, Sophie und Anna zur Alten Schönhauser. Soll ich rauskommen?“
    Vor der Markthalle spielen Kinder, ein kleiner Hund flitzt den Passanten durch die Beine. Da kommt auch schon Nina über den Platz, sie ist schwer bepackt.
    „Es gab Windeln im Sonderangebot. Und in der Reinigung war ich auch schon.“
    Micha verstaut die Windeln unten im Kinderwagen, Fritz schläft weiter. Die Familie macht sich auf den Nachhauseweg.

  8. Nina schwer bepackt, Käsetheke, wo sind die anderen.

    Und zum Schluss -Käse ¬-, rief Manfred.
    Nina, die gerade im Begriff war, die Wohnungstür hinter sich zu schließen hörte es noch. Dann lief sie die Treppe hinunter. Eine lange Liste an Besorgungen hatte sie sich notiert. Nun auch noch Käse.
    Sie hatte keine Ahnung.
    Emma, die hätte es gewusst, welche Sorten nach dieser Speisefolge, mundeten. „Emma, sie fehlt mir“, dachte Nina.
    Käse, nicht jede Sorte passt und nicht jeder mag bestimmte Sorten, schon wieder begann das Gedankenkarussell. Aber woher bekam sie guten, unterschiedlichen Käse, dabei kramte sie in ihrer Tasche und suchte den Autoschlüssel.
    Jedes Mal, wenn sie in einer anderen Stadt ein längeres Gastspiel hatte, informierte sie sich im Vorfeld, nach speziellen Geschäften und Delikatessen – Abteilungen, mitunter in großen Kaufhäusern. Aber dieses Mal überschlugen sich die Ereignisse. Sie setzte sich ins Auto und nahm Fahrt Richtung Innenstadt, auf.
    Gestern, bei der Probe, hat sie den Namen eines Hauses gehört, die die erste Adresse in dieser Stadt sein sollte. Dahin fuhr sie. Im nahe gelegenen Parkhaus, stellte sie ihr Auto ab. Mit dem Fahrstuhl ging es nach unten und durch eine Passage ins Haus.
    Ihre erste Reaktion, ein einziges Staunen, als sie den Eingangsbereich, betrat. Sie vergaß ihre Liste, so gefangen war sie. Sie sah Schuhe, Taschen, Hüte und gleich daneben, die Kosmetik- Abteilung.
    Sie schloss ihre Augen, hier in dieser Stadt, ein so edles, elegantes Kaufhaus, damit hätte sie rechnen müssen. Aber irgendwie ist es bei ihr nicht angekommen.
    Paris, London, New York, da kannte sie die Insider-Adressen und nun hier. Sie öffnete die Augen und eine gepflegte Frau, stand mit einem Glas Wasser vor ihr. „Möchten sie sich setzen“.
    „Danke, ja und wenn sie die roten Schuhe in meiner Größe hätten, würde ich sie gern anprobieren.“ Diese freundliche, elegante Frau führte sie von einer Abteilung in die Nächste. Der Widerstand war gebrochen. Fasziniert von Farbe, Material und Form, griff sie zu den Dingen die „Frau“ braucht.
    Nicht zuletzt, beim Versuch eine kostenlose Beratung in der Kosmetik- Abteilung zu erhalten, ernüchterte sie.
    Wo waren bloß die anderen. Sie wollten sich doch treffen, eine Tasse Kaffee trinken. Hier, im Restaurant. Nina wurde zur Kasse begleitet. Sie sah um sich und bezahlte mit ihrer goldenen Scheckkarte, dabei ertastete sie ihre Liste.
    Ach du meine Güte, soll sie nun vollbepackt in die Delikatess-Abteilung. Vielleicht noch vor die Käsetheke.
    Manfred und seine Sprüche fielen ihr ein. „Frauen und Schuhe“ begann er meist und dann schüttelte er den Kopf und ging ins Arbeitszimmer.
    Sie dachte für sich „Männer und Fußball“ und nahm vor ihrem Schreibtisch Platz.
    „Nina“-, hörte sie. „Du willst doch nicht vollbepackt durchs Haus gehen?“ „Wir“, regeln es.
    Ansgar, ein Kollege kam auf sie zu, sprach mit der Kassiererin. „Selbstverständlich“, Herr Hansen, wir erledigen es, bringen alles nach Hause, circa in eineinhalb Stunden.
    Nun komm, wir geben Deine Liste unten in der Feinkost- Abteilung ab. Du wirst zufrieden sein. „Sicher“. – „Sicher“, es war so wohltuend einen Freund zu haben.

  9. Noch eine Geschichte
    Ich möchte es nicht wahrhaben, aber diese Käsetheke verfolgt mich. Nicht grad in meine Träume hinein, nein, da passe ich schon auf, was ich in Träumen zulasse. Aber im Wachzustand, und das ist auch nicht gerade angenehm, selbst wenn ich weder gegen Theken noch gegen Käse irgendwas habe. Habe ich nicht. Theken liebe ich geradezu, besonders solche, vor denen ein leerer Hocker zu haben ist, auf den ich mich hieven kann. Am liebsten allein. Nie frage ich mich: „wo sind die anderen“, sie können mir, ehrlich gesagt, gestohlen bleiben. Auch so ein Ausdruck. Gestohlen bleiben. Erstmal muss man sie stehlen, bevor sie … Aber lass man, ist nicht so wichtig.
    Theken, mit anderen Worten, sind Orte, an denen ich mich gern aufhalte. Es gab Zeiten, das hätte ich gern den Rest meines Lebens hinter einer Theke verbracht, wie meine Freundin, die dicke Emma, die für die ausgedörrten Kehlen der Straßenarbeiter schäumendes Bier abzapfte. Ach Emma! Aus der Traum der bescheidenen Selbständigkeit. Nun trabst du schwerbepackt mit Riesentabletts in den Zelten der Oktoberwiesn herum. Oktoberwiesn! Im Oktober steht bei uns das Wasser knöchelhoch in den Wiesen, kein Mensch kann da…Aber darum ging es doch gar nicht. Keinen Gedanken kann ich auf die Reihe bringen. Worum ging es doch gleich? Ach ja, Käsetheke. Käsethäke.

    1. Liebe Gerda, was mir gerade große Freude macht, ist die Vorstellung, wie anregend die Lektüre all dieser so unterschiedlichen Geschichten auch für LeserInnen ist, die schon lange nichts Phantasiertes mehr geschrieben haben. Und deine schönen, kurzen Stücke tragen sehr dazu bei – vielen Dank dafür!

  10. Schneesturm

    Nina mochte es gar nicht. Schneetreiben, Kälte, schwer bepackt und in Eile. Sie war gezwungen ihre glatten Sohlen sehr vorsichtig aufzusetzen, um nicht wegzurutschen. Dabei war es längst an der Zeit zuhause zu sein, in der kuscheligen Wärme beim gemeinsamen Fondue. Das Fondue! Wo war die nächste Käsetheke? Fondue ohne Käse! Warum hatte sie bloß versprochen alles allein zu besorgen?

    Nina eilte so vorsichtig wie möglich durch die wirbelnden Flocken und huschte in den nächstbesten Lebensmittelladen. Taschen ins Schließfach und dann zur Käsetheke. Nein, das sah nicht aus als wenn sie dort schnell bedient würde. Wo waren diese fertigen Schachteln? Schnell zu den Kühlregalen. Käse reihte sich an Käse. Da! Welche Sorte? Ohne Alkohol oder mit? Welche Firma? Welcher Preis? Nicht so wichtig. Nina stapelte vier verschiedene Packungen. Jetzt schnell zur Kasse. Taschen aus dem Schließfach und wieder hinein in den Schneesturm.

    Ihre Hände waren kalt als sie zuhause die Türe aufschloss. „Ich habe alles bekommen!“ rief sie bereits im Flur. „Wir können gleich anfangen. Seid ihr schon soweit?“ Es war still. Niemand antwortete. Wo sind die anderen? In einer dunklen Ecke ihrer Tasche blinkte das Smartphone. Kommen später, las sie. Bahnverspätung. Kabel gestohlen, Personenschäden und Vereisungen. Es wird immer schlimmer. Sollen auf Bus ausweichen, Straßen sind aber noch nicht frei. Tut mir leid, antwortete Nina.

    Gemächlich räumte sie die Taschen aus. Teewasser sprudelte. Langsam ging sie ins Bad, drehte die Heizung höher, ließ Wasser ein, zündete Kerzen an, kippte ein wenig von ihrem Lieblingsduft ins Wasser. Dann holte sie den fertigen Tee. Langsam.

    Schneetreiben sind eigentlich gar nicht so schlecht, dachte sie.

          1. Ich finde dein Projekt oder wie auch immer du es verstehst sehr interessant. Habe vor vielen Jahren an einer VHS-Gruppe zum kreativen Schreiben teilgenommen, da haben wir solche Sachen auch gemacht. Es ist sehr faszinierend zu beobachten, dass es über das Netz genauso funktioniert.
            Ich habe meine Geschichte geschrieben und dann einige der anderen gelesen. So etwas hat mich schon früher beeindruckt: wie aus den gleichen Begriffen ganz unterschiedliche Geschichten entstehen. Neben dem Anreiz eine gute Geschichte zu schreiben, weil die ja auch andere hören bzw. lesen, ist das für mich der Mehrwert an solchen gemeinsamen Aktivitäten. Fülle an Verschiedenartigkeit in Ähnlichkeit. 🙂

            1. Mit geht das sehr ähnlich – und obwohl ich es immer wieder erlebe, verblüfft und begeistert es mich wieder! (Und dass es auch im Internet funktioniert, hatte ich zunächst auch nicht erwartet) Beste Grüße!

Ich freue mich über Kommentare!

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..